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Chiropraktik

In Europa geht das „Knochensetzertum„, dass mit der Philosophie der Chiropraktik eng verwandt ist, auf die griechischen Ärzte des Altertums wie z.B. Hippokrates zurück (= Rachiotherapie). Die Idee der frühen Chiropraktiker war, das verschobene Wirbel von Hand an die richtige Stelle der Wirbelsäule zurückgeschoben werden – daher der Name der Therapie (Chiron = griechisch „die Hand“).

Die ursprüngliche Philosophie der Chiropraktik besagt, dass verschobene Wirbel einen erhöhten Druck auf die an der Wirbelsäule aus dem Rückenmark austretenden Nerven ausüben. Dies verändert die Leistung des betroffenen Nerven und infolge die nervale Versorgung der Gewebe, die vom Nerven mit Impulsen aus dem Zentralnervensystem bzw. Hirn (also übergeordneten Steuerzentralen) versorgt werden sollten.

Eine entsprechende Verschiebung wird in der historisch gesehen am stärksten wirkenden amerikanischen chiropraktischen Tradition (= Chiropractic) „Subluxation“ genannt, um sie gegenüber der heftigeren chirurgischen Dislozierung (= durch ein Trauma gewaltsam veränderte Stellung eines Wirbels) abzugrenzen, die i.d.R. mit Verletzungen des Rückenmarks einhergeht.

Aktuelle bzw. naturwissenschaftlich geprägte Ansätze der europäischen Chiropraktik:

In der heutigen europäisch geprägten Chiropraktik, die mit der Chirotherapie der Ärzte vergleichbar ist und auf den Grundannahmen der naturwissenschaftlich orientierten manuellen Therapie beruht, werden Funktionsstörungen an Gelenken diagnostiziert und behoben. In dieser Form der Chiropraktik geht man von komplexen Störungen des Arthrons aus – also des Gelenks als Funktionskomplex mit seinen periartikulär (= rund um das Gelenk) gelegenen Strukturen wie z.B. Nerven, Blutgefäße, Bindegewebe / Faszien, die zu einer Störung des Bewegungsablaufes führen. Damit ist die heutige europäisch geprägte Chiropraktik in Ihrer Sicht auf Funktionsstörungen der osteopathischen Philosophie näher als der ursprünglichen vitalogischen Philosophie der amerikanischen Chiropractic.

Um die in Ihrem Bewegungsablauf gestörte Beweglichkeit der Wirbelsäule wiederherzustellen, kann mit der Chiropraktik durch Gabe eines gezielten Impulses durch den Chiropraktiker (= „Thrust“ oder „Adjustement“) die normale Beweglichkeit in diesem Segment wiederhergestellt werden. Die erfolgreiche Manipulation geht dabei häufig mit einem Lösungsgeräusch („Gelenkknacken“) einher, dessen Entstehung noch immer heiß diskutiert wird. Die Ursachen für den Erfolg beruhen dabei auf komplexen Interaktionen des Gelenks mit seinen periartikulären Strukturen über verschiedene Neurorezeptoren.

Neben der chiropraktischen Behandlung ist auch eine entsprechende präventive Beratung von Bedeutung, um mechanisch bedingte Gesundheitsprobleme oder degenerativ bedingte Veränderungen des Bewegungsapparates zu vermeiden.