Die Ausleitung und Entgiftung des Körpers sind Verfahren, die in der klassischen Naturheilkunde schon seit Ewigkeiten zu den etablierten Therapieverfahren gehören. Gängige Methoden zur Ausleitung sind z.B. das blutige oder unblutige Schröpfen, das Cantharidenpflaster, der Aderlass oder die Blutegeltherapie. Natürlich gibt es auch medikamentöse ausleitende oder entgiftende Verfahren, mit denen die entsprechenden Organe wie Leber, Niere oder Darm angeregt werden. Dazu gehören z.B. bestimmte Algen, Kräuter (z.B. Mariendistel, Löwenzahn, Schöllkraut uvm.), homöopathische oder spagyrische Mittel.
Die Ausleitungsverfahren gehören zum Spektrum der sogenannten Humoraltherapie: es wird hierbei also auf die Durchmischung der Körperflüssigkeiten Einfluss genommen (siehe den Eintrag Säftelehre). Die Philosophie hinter der Ausleitung zu therapeutischen Zwecken ist sehr alt und geht als Lehre vermutlich auf Hippokrates von Kos zurück, der die richtige Mischung von Blut, Galle und Schleim für maßgeblich hielt, um gesund zu bleiben. Entsprechend dieser konstitutionellen Sichtweise wurden Menschen mit einem überwiegenden Faktor entweder Sanguiniker (Blut überwiegt), Choleriker (Galle überwiegt) oder Phlegmatiker (Schleim überwiegt) genannt.
Viele Stoffwechselerkrankungen lassen sich durch diese Therapien positiv beeinflussen, aber auch Beschwerden aus dem rheumatischen Formenkreis können auf eine Ausleitung positiv ansprechen.
Bei uns in der Praxis wenden wir insbesondere das blutige oder unblutige Schröpfen zum Lösen hartnäckiger Verspannungen an, teilweise auch erweitert durch die Möglichkeiten der pneumatischen pulsierenden Therapie (siehe Eintrag PPT) als Kombination von Massage, Lymphdrainage und Schröpftherapie.