Die Akupunktur gehört weltweit zu den ältesten Reiztherapieverfahren. Obwohl sie in der allgemeinen Bildung mit chinesischer Heilkunde gleichgesetzt wird, haben sich unterschiedliche Formen in verschiedenen Teilen der Welt gleichzeitig entwickelt. Die Traditionelle Chinesische Medizin verfügt jedoch zweifelsohne über den größten Erfahrungsschatz und die weltweit meiste Literatur zur Akupunktur. Wir verwenden in unserer Praxis drei unterschiedliche Formen:
Einmalnadeln
Die Behandlung mit Einmalnadeln findet nach den klassischen Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin statt: Nadeln werden an bestimmte Punkte des Körpers eingestochen, um die Energieleitbahnen (Meridiane) zu beeinflussen.
Um die Behandlung möglichst effizient zu gestalten, werden die Nadeln mehrfach in bestimmter Weise stimuliert. Auch der Einsatz verschiedener Materialien (Silber oder Gold) und das Erhitzen der Nadel („heiße Nadel“) kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein.
Dauernadeln
Dauernadeln werden im Ohr eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine starke Reflextherapie, die nach zwei grundunterschiedlichen Systemen betrieben werden kann: der französischen und der chinesischen Systematik. Wir verwenden die Ohrakupunktur nach dem älteren französischen System (Noigier).
Die Auswahl der genadelten Punkte erfolgt ähnlich der Körperakupunktur nach der Very-Point-Methode von Professor Gleditsch. Dabei werden die sensibelsten Punkte (aus Sicht des Patienten) gestochen. Auch Hautauffälligkeiten wie gestaute Venen oder eingezogene Hautfalten können auf Behandlungsbedarf hinweisen.
Aufgewertete Akupunktur
Die aufgewertete Akupunktur ist ein spezielles Reizverfahren, dass auf den ungarischen Arzt Dr. Covic zurückgeht. Es besteht aus mehreren Schritten. Erst werden zwei Punkte am Rücken des Patienten mit Strom ausgemessen, darüber subkutan Lokalanästhetika eingebracht, dann Akupunkturnadeln eingesetzt und über diese schlussendlich segmental mit Strom stimuliert.
Diese starke Reiztherapie ist besonders effektiv für die symptomatische Therapie der oberen Atemwege bei akuten allergischen Geschehen. Sie sollte beim ersten Auftreten der Beschwerden (in der Regel im Frühjahr) durchgeführt und bei Bedarf wiederholt werden. Das Verfahren ist schnell durchführbar, effizient und nebenwirkungsarm.