Das Enterobiom
Der Darm ist die größte Kontaktfläche des Körpers zur Außenwelt. Wenn man die Schleimhäute bis in ihre feinsten Verästelungen ausbreitet, beträgt ihre Oberfläche 400 qm. Ein wichtiger Teil des Abwehrsystems dieser Schleimhäute sind die Bakterien, die auf diesen leben. Diese Symbionten des menschlichen Körpers erfüllen aber noch ganz andere Funktionen, z.B. die Synthese von essentiellen Mikronutrienten wie Vitamin K. Ihre Gesamtheit bezeichnet man als Enterobiom, Mikrofilm oder Darmflora.
Das Enteriobiom umfasst mehr Bakterien, als wir Körperzellen haben. Aber nicht nur in seiner Quantität, auch in seiner Diversifizierung ist das Mikrobiom gewaltig. Es sind dutzende Arten von Keimen bekannt. Doch die Zusammensetzung der Darmflora ist von Mensch zu Mensch höchst individuell, da sie von verschiedenen Faktoren abhängig ist, vor allem von seiner Lebensweise. Ernährung, Medikamenteneinnahmen, Genussmittelkonsum und auch Stress können das Mikrobiom verändern, aber auch empfindlich stören.
Veränderungen des Enterobioms
Veränderungen der Darmflora sind an der Tagesordnung, da unsere Symbionten sich in einem ständigen Abwehrkampf mit durchwandernden („passageren“) Keimen befinden. Auch untereinander wird kräftig um die besten Areale gebuhlt.
Langfristige, zahlenmäßig einschneidende und vor allem gesundheitlich bedenkliche Auswirkungen auf unsere Symbionten sind jedoch i.d.R. die Folge von chronischer Erkankung. Oder akuten lebensbedrohlichen Infektionen. Und vor allem Medikamenteneinnahmen im Zusammenhang mit diesen Zuständen. Vor allem natürlich Antibiosen. In einer schulmedizinischen Studie waren Veränderungen des Enterobioms infolge Antibiotikagabe noch sechs Monate nach Einnahme nachweisbar. Aber was tun, wenn eine Einnahme dieser Medikamente zwingend notwendig ist?
Wiederaufbau des Enterobioms durch Darmsanierung
Strategische Darmsanierungen können die Zusammensetzung des Enterobioms positiv modulieren. Wir arbeiten dazu mit Lebendkeimen in Form von probiotischen Präparaten. Und Medikamenten, die eine Ansiedelung oder Wiederansiedelung dieser Keime erleichtern. Auch Ernährungsumstellungen und Stressreduktionsmaßnahmen können die Darmsanierung unterstützen und das empfindliche Gleichgewicht des Enterobioms verbessern.
Einer Darmsanierung geht in der Regel eine Stuhlanalyse voraus. 80 % der menschlichen Ausscheidungen sind Keime. Deren Zusammensetzung und zahlenmäßige Gewichtung kann man natürlich analysieren. Dies gibt uns wertvolle Hinweise auf die Verteilung der zahlenmäßig wichtigsten Vertreter der Darmflora. Da jede Gruppe an Keimen eigene Aufgaben im Stoffwechsel hat, können wir die Therapie der Wiederansiedelung durch gezielte Ernährungsumstellung positiv unterstützen. Dazu kommen wie schon gesagt Probiotika zum Einsatz, die Lebendkeime enthalten. Und weitere unterstützende Maßnahmen wie Ballaststoffe in Form von Leinsamen, Inulin oder Lactulose.